Bjorn Bjorholm überarbeitet eine Bergkiefer und verleiht ihr dadurch wesentlich mehr Dynamik

Text und Fotos: Farrand Bloch

 

Gesehen auf >You tube<

Endlich ist es uns gelungen, Bjorn Bjorholm für eine spezielle Demo für unser Magazin zu gewinnen. Anläßlich des Events „Bonsai Generation“, welches von dem deutschen Michael Tran „Minoru Bonsai“ ins Leben gerufen wurde, traf ich Bjorn zum ersten Mal. Bisher kannte ich ihn nur von seinen vielen „You tube“ Videos. Doch jetzt hatte ich die Gelegenheit, ihn persönlich kennen zu lernen. Schnell wurde mir klar, hier steht ein wirklich begnadeter Bonsai-Künstler vor mir.

<h4Bjorn, der sich seit seinem 13. Lebensjahr mit Bonsai beschäftigt, arbeitet seit seiner Lehrzeit, also seit 2008, mit Keiichi Fujikawa in dessen Baumschule Kouka-en in Osaka, Japan. Einige seiner Bonsai-Arbeiten haben schon Preise auf der Taikan-ten gewonnen.

 

Ein dynamischeres Design für die Bergkiefer

Bjorn: „Die hier gezeigte Bergkiefer ist ein wunderschöner Baum, mit guter Bewegung und schön ausgebildetem Laub. Dennoch möchte man bei einem Bonsai die wirklich guten und speziellen Eigenschaften des Baumes in den Vordergrund stellen und das ganz besonders bei einem Yamadori wie diesem. Ein Baum sollte in der Lage sein, eine wirklich überzeugende Geschichte zu erzählen und diese möchte ich versuchen, der Kiefer zu entlocken, denn momentan wirkt sie eher langweilig.

Der Baum wird wesentlich interessanter wirken, wenn er aufgerichtet und zu der Seite mit dem schöneren Totholz gedreht wird. Durch das Drehen wirkt die gesamte Basis erheblich breiter. Im Gegensatz hierzu erscheint von dieser Ansichtsseite eine Hühnerbrust, jedoch muss man beim Gestalten von Bonsai Kompromisse eingehen. Die langweilige S-Form des Stammes wurde gegen eine interessantere ausgetauscht.

Die wunderschöne Linienführung muss herausgestellt werden. Die ursprüngliche Position wirkt eher langweilig. Pinus mugo, Höhe: 78 cm

Die neue Vorderseite zeigt wesentlich mehr vom Shari.

Vorbereitung des Baumes

Bevor mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden kann, müssen die alten Nadeln entfernt werden.

„Der Rückschnitt der Äste ist für den Aufbau der weiteren Verzweigung und den Wachstumsausgleich äußerst wichtig. Wenn ich mich durch den Baum arbeite und überflüssige Äste entferne, suche ich nach kräftigen Zweigen wie diesem. Dieser nach oben wachsende Ast entspringt einem schönen horizontalen Ast, wenn ich ihn nach unten drehe, wäre er sicherlich zu gebrauchen, doch gibt es in diesem Bereich noch bessere, folglich wird er entfernt.“

 

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